Im Jahr 2013 haben die Ammerseebiker ihr 10-Jähriges bestehen gefeiert. Hier der Bericht von Andrea Schroeder zum Jubiläum.
Wie alles begann…
Im Sommer 2002 haben sich Thomas Hartberger und Stefan Gehrmann überlegt, was sie tun können, um Gleichgesinnte für gemeinsame Mountainbiketouren zu finden. Mountainbiken -Berge- der Alpenverein, gehören irgendwie zusammen und schnell war herausgefunden, dass man beim Alpenverein eine Ausbildung zum Fachübungsleiter Mountainbike machen kann. Durch die Verbundenheit zum Ammersee war klar, dass die Sektion Ammersee der richtige Ansprechpartner ist. Im Herbst 2002 war Robert Kunschak schnell von der Idee „Abteilung Mountainbike“ überzeugt, die Anmeldung für die Lehrgänge 2003 war Formsache. Im September 2003 war es geschafft, alle Lehrgangsprüfungen bestanden, die Sektion hatte ihre ersten zwei Fachübungsleiter Mountainbike. Die Arbeit für die Abteilung konnte so richtig beginnen.
Da die Ammerseebiker leider keinen Chronisten haben, gibt es auch nur unvollständige Aufzeichnungen von ihren Aktivitäten.Deswegen hier "nur" ein paar Ausschnitte aus den ersten 10 Jahren.
Wir schreiben das Jahr 2006…
…Fahrtechnikkurse:
In diesem Sommer lag das Augenmerk auf der Fahrtechnik. Verschiedene Kurse in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen standen auf dem Programm. Die Einsteiger mussten nicht hoch hinaus, für die grundlegenden Gleichgewichts- und Bremsübungen reicht das Gelände auf dem Schatzberg vollkommen aus.
Fortgeschrittene konnten im Bikepark Ischgl die Fahrtechnik 2 und 3 erlernen. Dazu zählt u.a. das richtige Durchfahren von engen Kurven und das Überwinden von größeren Hindernissen. Eine sehr wichtige Unterrichtseinheit auf allen Fahrtechnikkursen ist es die eigenen Grenzen kennenzulernen und einzuschätzen, wann es an der Zeit ist an einem zu schweren Hindernis besser abzusteigen.
…perfekte Kurve, mit damals aktuellem Material…
Wir schreiben das Jahr 2007…
…Gardasee:
Garda ist im Mai ein echter Geheimtipp für Biker. Auf den Trails und in den Hütten ist man alleine und die Natur steht in voller Blüte. Dafür war, dank uns, in der Ferienanlage „Residence Poiano“ richtig was los. Wir besetzten einen stattlichen Teil der Anlage, vor allem in den Abendstunden, wenn der Grill angeworfen wurde, war sie fest in der Hand der Ammerseebiker. Am Morgen war manch einer schon vor dem Semmeln holen beim Triathlon (Radeln, Klettern, Schwimmen). Nach dem Frühstück konnte man sich den unterschiedlichen Gruppen mit den verschiedenen Zielen anschließen, da war für jeden was geboten!
…alle Teilnehmer beieinander…
Wir schreiben das Jahr 2008…
…Osterskifahren:
Da Ostern in diesem Jahr sehr früh vor der Tür stand, haben sich 10 Ammerseebiker Ende März nicht zum Biken sondern zum Skifahren ins Zillertal aufgemacht! Die Unterkunft, oberhalb von Aschau, war eine äußerst urige, sehr gemütliche kleine Hütte mit einem geräumigen, einladenden Schlafraum, einer Puppenküche und einer luftig kalten Toilette mit Blick ins Tal. Die Wasservorräte mussten, mit einer ausgefeilten Technik, aus dem Bach geschöpft werden, der auch als feudales Bad diente. Jeden Morgen wurde der Schwedenofen aufs Neue eingeheizt, der vor allem am Abend einen wertvollen Beitrag zur Gemütlichkeit und Hüttenromantik lieferte. An kulinarischen Gerichten und Gaumenschmäusen hat es, wie gewohnt, nicht gemangelt! Zum Auftakt schneite es dicke Flocken vom Himmel. Tiefschneefahren im Skigebiet Hochzillertal war angesagt! Kein Hang war zu steil und natürlich auch kein Aufstieg zu weit, um Spuren in unberührte Hänge zu ziehen. Am Samstag dann: Kaiserwetter, Sonne und Pulverschnee satt!
…12-Stunden-Mountainbike-Rennen am Gögerl:
Bei perfektem Radwetter fuhren das Team „Ammerseebikerinnen-Projektzwo“ (Bea Scheffer, Christine Metsch, Natalie Karres, Andrea Widemann) in der Damenwertung auf einen hervorragenden 3. Platz. Mit 37 Runden lagen Sie am Ende nur knapp hinter den vor Ihnen platzierten Teams.
In der Vierer-Mixed-Wertung haben die Ammerseebiker richtig zugeschlagen. Das Kanzlei-MWH Team (Gesa Führer, Stefan Gehrmann, Robert Frieß, Thomas Hartberger) fuhr mit 41 gefahrenen Runden auf Platz 2. Das Team der Armor-Biker ( Isabel Kieslinger, Nicole Fahrngruber, Fabian Scheidler, Oliver Pauli) belegte am Ende, mit 40 gefahrenen Runden, den 3. Podest-Platz. Selbst zwei Stürze in den Teams konnten diesen Erfolg nicht verhindern.
Die Jungs vom Tavernello-Vierer (Andi Schumacher, Dirk Siebold, Ralf Pflaum, Peter Graf) stellten sich wacker der größten und stärksten Konkurrenz in der Männer-Vierer-Wertung. Mit insgesamt 42 gefahrenen Runden erreichten sie am Ende Rang 15.
…die 3 Teams nach dem Rennen…
…7-tägige Alpenüberquerung – Allein unter Männern:
Gesamtstrecke: 384 Kilometer, 12156 Höhenmeter:…
11 Männer und 1 Dame starten in St. Anton, bei optimalem Radl-Wetter. Die ersten 1100 Höhenmeter führten durch das Verwalltal auf die Heilbronner Hütte.
Nach der Mittagspause hinunter Richtung Ischgl, der erste Plattfuß. Erst der 7. Schlauch führte zum erwünschten Erfolg! Nach einem anspruchsvollen Anstieg – erste Übernachtung auf der Bodenalpe.
Aufbruch, nach Starkregen in der Nacht, Richtung Fimbapass. Kurz vor der Passhöhe scheint die Sonne. Auf einem Traum-Trail geht es hinunter nach Scuol zur Mittagspause. Weiter Richtung Pass Costainas. Trockene Ankunft auf der Passhöhe und in Tschierv.
400hm über die Teerstraße des Ofenpasses mit anschließendem schönen Trail hinunter nach Buffalora; hinauf nach Jufplaun und weiter zum Passo Gallo. Der Trail hinunter zum Livigno-See – ein Höhepunkt auf dieser TransAlp. Nach Pasta für Alle im Refugio San Giaccomo – Gruppenaufteilung. Ein Teil nahm die Teerstraße hinunter zum Zielort Bormio; der andere Teil folgte einer Empfehlung: "überwiegend fahrbarer Trail“! Potentiellen Nachahmern wird dringend geraten Seil, Klettergut und Kletterhelm mitzuführen!
Auftakt in Bormio. Eine gesperrte Straße zwingt zu einem Umweg mit 300 „Bonushöhenmetern“. Dann von Le Prese über insgesamt 1700 Hm hinauf zum Gavia Pass.
Empfehlenswert - ein Zwischenstopp im Rifugio La Baita - Wetterinfos! Kurz vor dem Passo delle Alpe, auf 2300 Hm, Wetterumschwung. Wolken ziehen auf, mystische Atmosphäre. Ankunft bei Regen und nur noch 10° C auf dem Gavia Pass. Im Anschluss 1400 Hm Bergab nach Bormio mit Sturz und unfreiwilligem Tourenabbruch eines Teilnehmers.
Tourenänderung aufgrund des schlechten Wetters. Montozzo Scharte ist nicht möglich. Direkte Fahrt über den Tonale Pass hinüber ins Val di Sole. Bis zum Zielort Folgarida bleibt alles trocken. Erneute Tourenänderung wegen Regen. Direkter Weg von Folgarida hinauf nach Madonna di Campiglio und auf Straßen und Radwegen zum Tagesziel nach Condino. Wetterbesserung am Nachmittag.
Letzte große Auffahrt zum Tremalzo, bei bestem Radl-Wetter. Zum Abschluss 1700 Hm Bergauf und 1800 Hm Abfahrt nach Limone am Gardasee.
…Andrea mit ihren Männern am Ziel in Limone…
Wir schreiben das Jahr 2010…
...Seerunde:
Strahlender Sonnschein und herrliche sommerliche Temperaturen beim Treffpunkt Kuba Bar in Schondorf. Kurzfristige Verabredung mit ein paar Ammerseebikern in Seefeld. Fahrt nach Breitbrunn über Eching und Stegen. Durch schattigen, aber sehr „mückenlästigem“ Wald nach Hechendorf und um den Pilsensee nach Seefeld. Der versteckte Einstieg führt in ein sehr romantisches und verspieltes Waldstück, hinter dem Seefelder Schloss, welches man Richtung Widdersberg, auf einem kleinen Wurzelpfad, durchqueren kann. Nach der anspruchsvollen Durchquerung des Ochsengrabens, der nur mit viel Geschick und guter Technik zu meistern ist, erreicht man Andechs. Über verschiedene Wiesen und Single Trails kommt man über Frieding nach Widdersberg. Wieder am Schloss Seefeld angekommen - Verabschiedung von den Seefeldern und zurück durch Hechendorf, am Wörthsee entlang, über Walchstadt und Bachern nach Inning. In Stegen wurde, nach Andechs zum zweiten mal, erneut der touristische Ausnahmezustand ausgerufen, daher der Entschluss durch den Weingarten sofort zurück nach Schondorf zu fahren. Eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche und technisch teilweise anspruchsvolle Tour, die man z.B. auch mit einer Einkehr im Schlossgasthof Seefeld oder Andechs verbinden könnte.
…Engadin:
Umringt von schneebestäubten Berggipfeln und unter weiß-blauem Himmel, liegen malerische Ortschaften. Wie das Dorf Ftan, mit seiner alten, als Museum umgestalteten Alpinen Mühle und dem herrlichen Panoramablick.
Das Bergdorf durchquert man auf nahezu allen Touren, anfangs über Alp Clünas zur Alp Laret, einer kleinen urigen Hütte mit Terrassen-Panoramablick und einem deftigen Kaiserschmarrn. Landschaftlich markant sind auch die saftig grünen Wiesen, durch die sich Schotter- und Feldwege, vorbei an farbenfrohen Alpenblumen und glücklichen Kühen ziehen. Die flowigen Wiesen-, Wald- und Singletrails, sind bis auf einzelne Schiebepassagen gut fahrbar und ließen die Downhiller-Herzen höher schlagen! In Ardez ist für Kulturbegeisterte die Dorfführung ein echter Höhepunkt.
Spektakuläre Hängebrücken, über reißende Wildbäche, in der Schlucht Ardez und Val Sinestra. Ein landschaftlich traumhafter Weg, mit spaßigen Singltrails, Richtung Ofenpass, über Funtana S-Charl.
Am letzten Tag dann die Gondelfahrt nach Motta Naluns. Richtung Zuort war der Weg leider, bedingt durch Schneematsch, Schaf- und Kuhmist zu beschwerlich, sodass die Entscheidung auf die Fahrt über die Singletrails zur Alp Laret sowie Ftan fiel.
…Schnee im August, da ging nichts mehr…
Wir schreiben das Jahr 2011…
…Diessener Hütte:
Ein zünftiges Hüttenwochenende ende November zum Jahresabschluss. Schöne Touren waren an beiden Tagen, dank goldenen Herbstes, möglich.
Am Samstag machte sich eine Radgruppe Richtung Enningalm auf, wobei sich einige der Gruppe für die Abfahrt auf dem normalerweise recht matschigen „Hüttentrail“ entschieden, der durch Bodenfrost überraschend griffig und gut zu fahren war. Die Anderen pedalierten weiter zur Rotmoosalm über Steppbergalm nach Garmisch - die klassische Enningalm Tour mit ca. 1.500 hm und 30 km.
Auch diesmal gab es eine Wandertruppe, die bedingt durch die „Zusatzlast“, eher gemütlich auf den 1.380 m hohen Schafkopf marschierte und mit einer herrlichen Aussicht über Farchant und Garmisch belohnt wurde.
Am Sonntag sollte dann der Schafkopf mit dem Rad bezwungen werden, was sich aber nach einiger Schieberei als unmöglich erwies. Die Abfahrt auf dem Spitzkehren-Trail nach Farchant lohnte sich dann um so mehr und war ausgesprochen gut fahrbar.
Grundsätzlich sei hier angemerkt, dass die Ammerseebiker auch mal enge Wanderwege befahren, aber dabei immer darauf bedacht sind größte Rücksicht auf Wanderer zu nehmen.
Völlig unverständlich war uns, das von einem entgegenkommenden Wanderer in richtung seiner Frau in den Bergwald am Schafkopf geplärrte „brauchst doch solche Arschlöcher ned grüßen“. Wir hatten uns erlaubt, wohlgemerkt neben unseren Rädern stehend, den beiden ein freundliches „Grüß Gott“ entgegenzubringen. Sie erwiderte unseren Gruß, ihm schien durch uns sein Sonntag nachhaltig versaut.
Wir sind im Jahr 2013 angekommen…
Zu Beginn des Jahres gab es einen Tagesausflug zum Skifahren in eines der wohl letzten reinen Naturschneegebiete, den Hochgrat bei Oberstaufen. Dort gibt es keine Kunstschneekanonen, so genossen wir bei strahlendem Sonnenschein einen Skitag auf wirklich echtem Schnee.
Im Mai fuhren wir dann wiedereinmal nach Albisano am südlichen Ende des Gardasees. 4 Tage Trails satt- und reichlich Gelegenheit an der eigenen Fahrtechnik zu feilen.
Von Mai bis Ende September gab es, wie jedes Jahr, Dienstags eine Feierabendrunde.
Mitte August ging es dann auf Mehrtagestour nach Mathon/ Ischgl. Unterkunft war wie im Jahr zuvor ein wunderschön restaurierter alter Bauernhof in Mathon. Nach ziemlichem Wetterpech bei unserem letzten Aufenthalt in Ischgl hatten wir diesmal richtig Glück und konnten an allen Tagen die Sonne genießen. Allen die dabei waren, wird die Tour über das Muttenjoch in Erinnerung bleiben. Als mittelschwere Tour mit steilen Passagen beschrieben, wurden wir am Muttenjoch mit einer guten Stunde Radtragen in extrem steilen Gelände „überrascht“. Spaß gemacht hat es trotzdem.
….kurz vor dem Muttenjoch- auf ausgewiesener Mountainbiketour!!...
Zum Jahresabschluß ging es dann am ersten Adventswochenende auf die Dießener Hütte. Dieses Jahr konnten die Räder daheim bleiben, es war ein richtiger Ausflug in den Winter mit 25cm Schnee vor der Hütte.
...soviel Schnee gab es am 1.Advent 2013...
Andrea Schröder mit Ergänzungen von Stefan Gehrmann